Meisterschaften - Schlagberichte 2006

Der Regionalverband 410 "Ems-Vechte-Dinkel" - einer der stärksten Regionalverbände Deutschlands - und seine Meister 2006




         Berichterstattung von Berend Ruwen




Zum Regionalverband 410 gehören 14 Reisevereinigungen mit rund 1200 Mitgliedern in 115 Vereinen. Reiserichtung für alle RVen ist die Südwest-Richtung mit einem Endflug ab Chalon in Frankreich (630 km). Es sind auf den drei Flügen über 500 km Regionalflüge durchgeführt worden, auf allen Flügen über 400 km Regional-Gruppenflüge.


1. Regionalverbandsmeister

1. Regionalverbandsmeister wurden G. + G. Wolterink, An der Itter 10, 49843 Itterbeck mit 40 Preisen und 3.072,03 As-Punkten.

 
Vater mit Sohn und Enkel

In einem wunderschönen Garten, im Fachwerk-Massivbauweise angepassten Taubenschlag, sind die Tauben des 1. Regionalverbandsmeisters beheimatet. Die Itter, ein kleines Quellflüsschen, fließt verrohrt unter dem Taubenschlag hindurch. Daher der Name Itterbeck.

 
Einsicht in die verrohrte Itter am Taubenschlag – Gerhard und Gerrit mit Dieter Schönfeld

Die Kombination "Vater & Sohn" hat sich hier wieder einmal bewährt, wobei der Sohn seinen Vater von der Faszination des Taubensports überzeugen musste. Bei dem Sohn Gerald, der als Schuljunge vom Taubenvirus infiziert war, befand sich im Grundschulzeugnis schon der Vermerk: "Er kümmert sich sehr um seine Tauben".

 
Vater und Sohn

Von 1984 an widmete sich der Vater Gerrit dann auch dem Taubensport. Bei meinem Besuch stellte ich sofort fest, dass die errungenen Meisterschaften mehr oder weniger kein Zufall sind, sondern ausgesprochene Sauberkeit, Pünktlichkeit, konzentriertes Training und hervorragendes Zuchtmaterial den Erfolg ebnen.

Das Hauptzuchtpaar sind der Vogel von Gert u. Hartmut Klokkers aus der Blutlinie Stichelbaut über Deskamp-van Hasten. Dieser trägt die Nummer 02716-01-1452. Das Weibchen ist ein Zuflieger aus der Linie des Napan von Gerard und Clara Philips, Belgien (gemeldet, Ringkarte vorhanden). Diesem Paar entstammen:

Der 8. As-Vogel im Regionalverband 05-190, erringt 10 Preise, 808,95 As-Pkte., folg. Spitzenpreise: 1., 2., 4., 7., 7., 15. Preis,

der 18. As-Vogel im Regionalverband 03-59 erringt 11 Preise, 794,06 As-Pkte., folg. Spitzenpreise: 3., 7., 9., 23., 38. Preis usw., in drei Jahren 31 Preise,

der Vogel 05-203, in zwei Jahren 14 Preise,

 
Der 190, 59 und 203

das Weibchen 05-850, als jung 5 Preise, 1., 2. Pr. usw.,

das Weibchen 06-289, als jung 4 Preise, 367 As-Pkte., 1., 11., 21. Preis.

Der Ausnahmeflieger 00-337, gezogen aus der Fabry-Linie, Dirk, Twistringen, sowie aus einem Weibchen von Alois Untiedt, brachte es in 6 Jahren auf 59 Preise. Davon den 1., 8., 9., 14., 17., 21., 38., 46., 46. Preis usw.

 
Der 337

Weiter sind Tauben von Hans-Peter Kluth sowie Horst Elis und G.+G. Gülink bei den Sportfreunden Wolterink beheimatet.

Der Winterbestand beträgt 80 Tauben.

Durch Umbau der Schlaganlage und ständige Verbesserungen der Lüftung stellten sich mehr und mehr Erfolge ein. Nachdem die Entscheidung getroffen war, dass alle vorhandenen "Mittelchen" im Mülleimer landen sollten, flogen die Tauben besser und Spitzenpreise konnten verzeichnet werden.

Es wird in jedem Jahr gegen Paratyphus und die vorgeschriebenen Impfungen geimpft. Während der Reise finden alle 3 Wochen im Wechsel gegen Trichomonaden und oberen Luftwege eine Kur statt.

Die Witwer werden Ende Januar angepaart. Bei 14 Tage alten Jungen verlässt das Weibchen mit einem Jungen den Schlag, ein Junges verbleibt beim Vogel. Die zweite Anpaarung erfolgt Ende März. Nach 5 Tagen Brüten werden sie wieder getrennt.

Während der Reisezeit sind die Witwerweibchen in einem offenen Käfig im Freien untergebracht. Auf die Gesundheit der Weibchen wird u.a. besonders geachtet.

 
Schöner Garten kombiniert mit Schlaganlage

Als Erfolgsgeheimnis offenbarten mir Vater & Sohn folgende Trainingsmethode:

Es wird stets ein bestimmter Auflaßplatz angefahren, der in direkter Flugrichtung zum Heimatschlag liegt. Selbst beim 1. Vorflug der RV werden die Witwer nicht gesetzt, um sie nicht vom direkten Weg, d.h. Flugrichtung zum Heimatschlag durch die Masse der heimkehrenden RV-Tauben beirren zu lassen. Denn nur der direkte Weg bringt die Meisterschaften. Diese Trainingsmethode bevorzugte auch stets unser Sportsfreund und Altmeister Heinz Fulgoni aus Sundern.

Die Fütterungsmethode basiert auf der 3-Phasenfütterung der Firma Beyers. Hierbei zeigt sich das gute Händchen des Senior-Züchters Gerrit, der es stets versteht, die Tauben aufgrund der Fütterung in eine ausgesprochen gute Form zu bringen. Kleinsämereien gehören auch dazu und Nüsse tragen zum direkten Kontakt bei.

Das Interview, das an einem sehr schönen sonnigen Samstag Nachmittag geführt wurde, endete mit einer leckeren Kaffeetafel. Ich denke, dass dieses Interview nicht das letzte gewesen sein wird, nachdem ich mich - begeistert von der Offenheit der Züchter - von der guten Qualität der Tauben überzeugen konnte.

Einige Highlights 2006:

1. RV-Meister 54 Pr.
1. RV-Weitstreckenmeister 27 Pr.
1. RV-Pokalmeister
1. RV-As-Vogel 12 Pr.
3x 1. Konkurs
Bronze- und Goldmedaille

 
Kaffeetrinken an einem sonnigen Samstag Nachmittag


2. Regionalverbandsmeister

Als Ruheständler hat Werner Kurpitz, An der Tenge 36, 49733 Haren/Ems (RV Meppen) die 2. Regionalmeisterschaft mit 40 Preisen und 2992,68 As-Punkten errungen.

 
Die Schlaganlage, Ehepaar Kurpitz mit D. Schönfeld

Sportsfreund Kurpitz betreibt den Brieftaubensport seit seinem 11. Lebensjahr. Er engagierte sich bereits als Schüler in der Einsatz- und Uhrenkommission in der RV Gelsenkirchen 1928 und in den späteren Jahren war er als Geschäftsführer und als 1. RV-Vorsitzender tätig. In den letzten Jahren in Gelsenkirchen erstellte er EDV-Preislisten und wurde dabei von seiner Ehefrau Ingrid voll unterstützt. Seit 1993 ist er Geschäftsführer der RV Essen-Katernberg.

Seinen Lebenstraum erfüllte er sich, indem er nach einer langen Planungsphase von Essen aus ins Emsland nach Haren umzog, wo er eine 15 m Schlaganlage nach seinen Wünschen mit Hilfe seines Freundes Werner Paulsen in Eigenleistung in seinem Hausgarten aufbaute. Jedoch kamen dann die Probleme mit dem Nachbarn, der gar nicht für Brieftauben zu begeistern war und sie nicht akzeptierte. Werner Kurpitz wurde die Auflage gemacht, nur eine begrenzte Taubenzahl halten zu dürfen. Folglich mussten die Tauben im Zuchtschlag anderweitig untergebracht werden. Sportsfreund Günter Prange erklärte sich spontan bereit, diese bei sich aufzunehmen. Noch mehr, anfangs hat er sogar das Futter gesponsert und die Tauben versorgt. Da nach 3 ½ Jahren keine weiteren Beschwerden kamen, wurden die Zuchttauben nun im eigenen Schlag in der Straße "An der Tenge 36" in Haren untergebracht.

Meine Zuchttauben, so kann ich sagen, habe ich von Freunden aus Essener Zeit, von Lothar Pasinski und Manfred Seidelmann sowie von Hans Eijerkamp die Janssen van Loon-Tauben.

Das As-Weibchen 9900-05-0079 flog als jung 5/5, 2006 als jährig 13/12, RV-bestes Weibchen, insgesamt 18/17 Pr., Miterringer der 1.-RV-Meisterschaft, 1.-RV-Jähr.-Meister, bestes jähr. Weibchen im Regionalverband und 2.-best. Weibchen insgesamt. Der Vater 9900-98-0220 wurde von mir selbst gezogen, er flog in 1999 = 5 Pr., 2000 = 10 Pr., 2001 = 10 Pr., 2002 = 5 Pr., und wurde dann in den Zuchtschlag gesetzt. Ich paarte ihn an das Weibchen Belg. 97-9154211, Maurice Sebastien.

 
Der Züchter mit seinem As-Weibchen

Das As-Weibchen 9900-05-0053 flog von 6 Einsätzen 6 Preise und einen 1. Preis gegen 2990 Tauben. 2006 flog es 13/11 Preise, insgesamt 19/17. Sie ist an der 1. RV-Meisterschaft beteiligt, 1. RV-Jährigenmeisterschaft, 2. Regionalverb.-Meisterschaft, 3. Jähr.-Verb.-Meist. und wurde 3.-beste jährige Taube im Regionalverband und 10.-bestes Weibchen insgesamt. Sie stammt aus einem Vogel von Lothar Pasinski, 6824-04-197, der Rasse Vercammen/van Dyck. Die Mutter 9900-04-336 stammt aus einem Original Koopman-Vogel und einer reinen Prange-Täubin (Enkel Ringlose) von Manfred Sander, Essen.

 
Vertrauen zwischen Züchter und Taube

Diese Tauben sind nicht nur gute Flieger, sondern auch standardgerechte Tauben, was das Herz eines jeden Züchters höher schlagen lässt. Dieses konnte durch die beste Gesamtleistung in der RV-Ausstellung im Dezember 2006 unter Beweis gestellt werden (Standard-Täubin usw.).

Der Winterbestand beträgt ca. 120 Tauben. Es werden 50 Witwer gereist. Von 20 Witwern suche ich mir die Weibchen für die Reise aus. Die übrigen 30 Weibchen bleiben als Witwerweibchen zu Hause.

Versorgung der Tauben

Auf meine Frage hin, "Wie lautet dein Erfolgsrezept?", antwortete er: "Ein sehr gutes Verhältnis in Form von Harmonie, Kontakt und Sauberkeit".

Vier Wochen vor Reisebeginn stelle ich die Fütterung um, Standfutter erhalten sie ab dem 1. Preisflug. Ich trainiere die Witwer zuvor alleine, damit sie den direkten Weg nach Hause fliegen, da unsere RV in der Tiefe 40 Kilometer beträgt. Diese Trainingsflüge werden noch zwischen den Preisflügen bis zum 4. Preisflug durchgeführt.

Jeden Montag - während des Freifluges der Witwer - wird der Schlag durch Auswaschen mit Seifenlauge und Desinfektion gereinigt. Der Schlag sieht anschließend aus wie neu. Dann fühle ich mich sehr wohl auf dem Schlag und auch die Tauben erwecken offensichtlich ein deutliches Wohlbefinden. Auf die Frage hin, ob die jährigen Tauben durchgereist werden, kam die spontane Antwort: "Die Reiseleistung wurde ja von jährigen Tauben errungen".

Die ungewöhnliche Reiseleistung bei den Jungtauben basiert offensichtlich auf der Verdunkelung. Sie beginnt Anfang April und endet am 10. Juni.

Einige aufgeführte Highlights:
3.073 Tb.     94 ges. / 75 Pr., 24.-106. Pr.
3.095 Tb.     94 ges. / 72 Pr., 23.-108. Pr.
2.990 Tb.     90 ges. / 67 Pr., 1. – 6. Pr.
2.587 Tb.     87 ges. / 73 Pr., 2. – 15. Pr.
2.102 Tb.     84 ges. / 59 Pr. (74,3 % Reiseleistung)

2006:
1. RV-Meister, 58 Pr., 49,8 % Reiseleistung, auch 2002 und 2004
4. Meister des Verbandes, 40 Pr.
1. RV-Jähr.-Meister, 33 Pr.
3. RV-Weibchen-Meister, 32 Pr.
1. RV-Jungtb.-Meister, 25 Pr. (61,68 % Reiseleistung)
4.- und 6.-best. Vogel der RV
1.- und 7.-best. Weibchen der RV

Beste Tauben: Nr. 79 = 12 Pr., Nr. 227 = 12 Pr., Nr. 323 = 12 Pr., Nr. 53 = 11 Pr., Nr. 365 = 11 Pr.

Regionalverband:
2. Meister
12. Weibchenmeister
3. Jährigenmeister
13. Jungtiermeister
6. As-Vogel
2. und 10. As-Weibchen
10. Allroundmeister
Erringer des Pokals vorben. 3er-Serie

Zum Abschluss des Gespräches gab er mir sein Geheimnis preis: Im Taubensport gibt es die berühmten "3 G’s". Diese lauten: 1. Gute Tauben, 2. Gesunde Tauben und 3. Glück bei den Meisterschaften.

 
Die RV-Meistermannschaft 2002 als eigens hergestellte Fotomontage


3. Regionalverbandsmeister

3. Regionalverbandsmeister 2006 wurde Heinrich Klok aus der RV Neuenhaus mit 40 Preisen und 2.979,16 As-Punkten.

 
Heinrich Klok mit seinem Enkel Niklas

Begonnen ist Heinrich Klok mit dem Taubensport im Jahre 1966 und war schon damals immer bestrebt, an die besten Tauben zu gelangen. Über 25 Jahre war er in der RV, KV und Bezirk vorne platziert, also kein unbeschriebenes Blatt.

Jedoch der nochmalige Aufschwung begann 1995 durch die Tauben von G. Ebert, Braunschweig sowie Bernh. Peters, Iserlohn, die den Ursprung der Noel Peiren-Tauben haben. Auch durch die 25-jährige Freundschaft mit Toeldemann aus Meldegem/Belgien hatte Heinrich Klok immer das Glück, an sehr gute Leistungsträger zu kommen. So hatte er auch im Jahre 2004 einen Original-Vogel mit der Nr. Belg.-04-4296898, der die beste Taube der RV wurde, 13 x ges., 11 x Preis.

 
Heinrich Klok mit seinem Zucht-As

Ein noch größerer Erfolg stellte sich im Jahre 2001 ein, als er seine Schlaganlage umbaute. Die Be- und Entlüftung wurde komplett verändert. Es ist beeindruckend, wie viel Tauben der Schlag beherbergt, man aber dennoch keinen Kot riecht. Es herrscht ein sehr angenehmes Klima auf dem Schlag.

"Ohne Fleiß kein Preis"
Auf die Frage hin, "Worin siehst Du Deinen größten Erfolg begründet?", war die Antwort kurz und knapp: "Ohne Fleiß kein Preis". Großen Wert legt der Sportsfreund auf Pünktlichkeit und optimale Versorgung. Dennoch betrachtet er den Taubensport als Hobby.

Das wohl schönste Gefühl eines Taubenzüchters ist, wenn der Enkel Niklas, 9 Jahre, auch vom Taubenvirus infiziert ist und in die Fußstapfen seines Großvaters steigt. Seine Taubenbegeisterung zeigte sich , als er eines Tages Tauben mit in die Schule nahm und seinen Lehrer und Schulkameraden über den Taubensport eine Lehrstunde in punkto Taubenhaltung und Taubenwettflüge erteilte.

"Die goldenen Eier"
Ich stellte fest, dass der Sportsfreund Klok ständig auf der Suche nach guten Tauben ist. Es zeigt sich fortwährend sein "guter Riecher". Er bezieht Eier von Toptauben und züchtet daraus. So sind auch seine zwei Hauptzuchtpaare aus Eiern gezogen. Im Zuchtschlag befinden sich ca. 10 Zuchtpaare, wo in jedem Jahr eine Winterzucht in der freien Voliere aufgezogen wird. Da ist es Voraussetzung, dass sich die Tauben in einem absolut gesunden Zustand befinden müssen.

"Namhafte Zuchttauben"
Herausragend ist das Paar Nr. 1. Vom Sportsfreund G. Ebert aus Braunschweig, geholt als Ei, kam der Vogel mit der Nummer 96-469, dieser gepaart an das Weibchen - auch als Ei geholt von B. Peters, Iserlohn - mit der Nummer 93-600. Daraus fielen zwei Söhne, die jeweils von 13 Einsätzen 13 Preise flogen, es waren die Nr. 109 und 150, wovon der Vogel Nr. 109 von 47 Einsätzen 41 Preise flog, als jährig beste Taube der RV, als zweijährig drittbeste Taube der RV, als dreijährig fünftbeste Taube der RV. Er kam dann auf den Zuchtschlag. Der Vogel 469 brachte mit verschiedenen Weibchen in der Nachzucht 12 Vögel , die zweistellige Preise flogen. Er ist ein Enkel aus dem Wittebeuk von Gaby Vandenabele. Der Ursprung des Weibchens Nr. 600 stammt aus den Linien von Noel Peiren.

 
Der 469 und der 476

Das Zuchtpaar Nr. 2 ist der Vogel Nr. 99-476, auch ein Enkel Wittebeuk, gepaart mit dem Weibchen Nr. 03687–01-130, sie ist eine Tochter aus 93-600. Aus dem vorgenannten Paar befinden sich zur Zeit 7 Söhne auf dem Witwerschlag, wovon bisher 4 Söhne zweistellige Preise flogen. Der 476 brachte mit verschiedenen Weibchen 7 Söhne, die zweistellige Preisflieger waren.

Es handelt sich um eine mittelgroße, stark muskulöse Taube mit einem ausgeprägten Auge und einem ausdrucksstarken Kopf. 90 % der Tauben sind miteinander verwandt.

Die Führung seiner Witwer stellt sich wie folgt dar:

Im März bekommen sie eine Trichomonadenkur. Nach einer Kotuntersuchung wird ggfls. gekurt. Paratyphuskuren und -impfungen haben bei mir noch nicht stattgefunden. Ausgenommen die vorgeschriebenen Impfungen. Meine Witwer bekommen täglich morgens und abends Freiflug. Die Fütterung basiert auf einer 3-Phasenfütterung des Futters der Firma Beyers.

Im Januar 2006 habe ich bei meinen Witwern Junge gezogen. Von den 16 – 17 Tage alten Jungen wurde eines mit dem Weibchen separat gesetzt, ein Jungtier verblieb beim Witwervogel.

Ca. 4 Wochen vor der Reise verpaare ich die Witwer erneut, das Weibchen lasse ich jedoch nicht zur Eiablage kommen, sie werden vorher wieder getrennt.

In den Jahren 2001 bis 2005 handelte ich anders, ich zog keine Jungtauben bei den Witwern groß. Die Witwer verbrachten den ganzen Winter auf dem Jungtierschlag, um sie ruhig zu halten. Also mit beiden Versionen hatte ich Erfolg.

Ich bin um die zukünftige Leistungsstärke seiner Tauben nicht bange und denke, dass man noch einiges von ihm hören wird.

Daher wünsche ich ihm und seiner Gattin, die ihn voll unterstützt, für die Zukunft alles Gute sowie viel Freude zusammen mit seinem Enkel Niklas.

Erfolge 2004:
1. RV-Meister
1. RV-Verbandsmeister
1. Meister "Die Brieftaube"
1. Pokalmeister
Bronze-, Silbermedaille, Sportuhr

Erfolge 2005:
2. RV-Meister
2. Jähr.-Meister
2. RV-Verbandsmeister
1. RV-Kurzstreckenmeister
1. RV-Weitstreckenmeister

Erfolge 2006:
4. RV-Meister
1. RV-Verbandsmeister
1. Meister "Die Brieftaube"
2. RV-Kurzstreckenmeister
3. Reg.-Verbandsmeister
4. Allround-Reg.-Verbandsmeister

Highlights:
Auf dem Endflug Chalon 2005 errang er den 1., 2. und 3. Preis.
2002 bis 2006 errang er 12 x 1. Preis; 5 x Bronzemedaille, 4 x Silbermedaille, 1 x Goldmedaille und 1 x die goldene Uhr.

RV-beste Taube: 2003, 2004, 2005.

 
Haben die Tauben dafür Verständnis?


4. Regionalverbandsmeister

4. Regionalverbandsmeister wurde Hans Bischoff, Tremsenweg 4, 48429 Rheine aus der RV Rheine mit 40 Preisen und 2.859,42 As-Punkten.

Im Stadtteil Altenrheine ist der 4. Regionalverbandsmeister zu Hause. Es ist erfreulich, über diesen Schlag zu berichten, da er schon über 30 Jahre an der Spitze der RV Rheine spielt. Begonnen hat Hans Bischoff mit dem Taubensport im Jahre 1955. Auch hier musste ich feststellen, dass die Reiseleistung nicht von ungefähr kommt.

 
Der RV-Vorsitzende Ulli Zintel sowie Hans Bischoff mit seinem Enkel Hannes

Der Zuchtschlag ist bestückt mit hochkarätigem Zuchtmaterial und besteht aus 18 Zuchtpaaren. Die Soontjes-Tauben kommen von Fossen aus Grevenbroich aus der Linie des Laten Tom, eine Tochter Linie Wittebuik von Gaby Vandenabele sowie zwei Töchter Kannibal von Dirk und Louis van Dijck, die er von den Gebrüdern Büscher aus Mesum geliehen bekam. Auch sind hier Originale der Blutlinie des sogenannten Ringlosen von Günter Prange stark vertreten.

Der Winterbestand beträgt ca. 140 Tauben. Es werden ca. 60 Witwer gereist.

So ist es kein Zufall, dass in 2006 2 Vögel von 14 Einsätzen 13 Preise und 3 Vögel je 12 Preise flogen.

Es handelt sich dabei um Folgende:
03581-04-94, 13 Pr., Vater: Enkel "Bleu Thunder" (Soontjes), Mutter: Tochter Wittebuik (Vandanebele);
03581-04-160, 13 Pr., Vater: aus Tochter 193 (Prange) x To. Ringlose (Prange);
03581-03-596, 12 Pr., Vater: aus Tochter 402 (Prange), Mutter: Inzestzucht Late Tom (Soontjes);
03581-04-184, 12 Pr., aus 2 Original Prange-Tauben;
03581-05-130, 12 Pr., Linie Schellens x Soontjes.

Diese 5 Vögel sind in den RV-Meisterschaften unter den ersten 7 platziert.

Erwähnenswert ist, dass in 30 Jahren - bis auf ein einziges Mal - immer unter den zehn Top-Ten der RV Rheine gespielt wurde. Sportsfreund Bischoff errang 12 x den RV-Meistertitel, 10 x 2. RV-Meister, 1. Bezirksmeistersch. 2002 SW-Richt. im 8. Bezirk (identisch mit dem Reg.-Verb. 410), 2. Allround-Meisterschaft 2003 im Regionalverband 410 sowie die 4. Regionalverbandsmeisterschaft 2006.

Unser Gespräch führte selbstverständlich in Richtung Anwendung von Medikamenten.

"Zurück zur Natur" ist bei Hans Bischoff das Motto. Sein Grundsatz ist, alles so nah wie möglich an der Natur auszurichten. Medikamente werden nicht eingesetzt, vorbeugende Kuren werden nicht durchgeführt.

 
Der stolze Großvater mit seinem Enkel vor dem Jungtierschlag

"Zurück zur Natur" gilt auch bei den Jungtauben. Die Jungtauben werden nicht verdunkelt und auch nicht getrennt. Am Hause fliegen die Jungtauben freiwillig 3 Stunden und das auch noch im November. Hierbei fiel mir auf, dass in einer Ecke des Jungtierschlages ein Strohbett eingerichtet ist.

Die Witwer sind im Wohnhaus-Dachboden untergebracht. Die Jungtauben und die jährigen Tauben sind in einem Gartenschlag untergebracht, die Schläge liegen direkt nebeneinander. Nach der Reise kommen die Jährigen nach oben in den Dachbodenschlag. Die darauffolgenden Jahre werden diese dann vom Dachbodenschlag aus gereist. Anhand der unter Beweis gestellten hervorragenden Leistungen zeigt sich, dass es der jährigen Taube nichts ausmacht, von einem anderen Schlag aus Topleistungen zu bringen.

 
Die Witwerschläge auf dem Dachboden des Wohnhauses mit einer außenliegenden Voliere

Die Jungtauben wechseln in den Jährigenschlag auf Sitzbretter, wovon diese dann im darauffolgenden Jahr als Witwer gereist werden.

 
Teilansicht des Gartenschlages – im Vordergrund der Jungtierschlag mit angrenzendem Jährigenschlag und Volierenaufbau auf dem Ausflug

Die Witwer werden seit 30 Jahren nicht vor Februar von den Weibchen getrennt. Auf Nachfrage bezüglich Trichomonaden - die angeblich Urheber vieler Krankheiten sein sollen – kam spontan die Antwort: "Bei mir werden biologische Mittel wie Bartflechte, Ringelblütentee, Oregano usw. eingesetzt."

Es ist hervorzuheben, dass Sportsfreund Hans Bischoff sich Anwendungen von Antibiotika jedoch weitestgehend verschließt, da doch heutzutage fast jeder dem Antibiotikatrend verfallen ist.

Die Fütterung ist immer angepasst an die Trainingsbereitschaft des Witwers am Hause und ist mit ein paar Worten zu beschreiben: "Kurz und knapp". Der Witwer darf sich satt fressen, jedoch sollen die Trainingsstunden am Hause dazu dienen, dass er den Appetit nicht verliert.

Hans Bischoff ist ein Experte auf seinem Gebiet, was die fortwährende Erfolgsstory beweist. Im Expertenclub ist er daher auch bestens aufgehoben.

   
Der Experte Hans mit seinem 03581-01-750: in 4 Jahren 49 Preise – ein Zuchtvogel der Extraklasse (li.)
Kopfstudie des 750 (re.)


Erfolge 2006:
1. RV-Meister, 62 Preise, 21.938 Preis-km
1. RV-Verbandsmeister
1. Meister der Zeitschrift "Die Brieftaube"
1. RV-Generalmeister
1. Fluggemeinschaftsmeister Rheine-Schüttorf
1. Regionalverbandsmeister 410 (Südgruppe)
Alle Verbandsmedaillen auf Alt- und Jungtierflügen

So war beim Interview am 30.04.07 heraus zu hören und in seinen Augen abzulesen, dass das Taubeninteresse seines Enkels Hannes ihn sehr erfreut und zusätzlich motiviert. Diese Freude und Motivation schlug sich auch auf den Erfolg des 1. Preisfluges nieder, wo von 59 gesetzten Tauben 47 Preise errungen wurden. Also begann das Jahr 2007, wie das Jahr 2006 endete.

In den folgenden Jahren werden wir sicherlich vom Sportsfreund Hans Bischoff noch einiges hören.

Vielen Dank für dieses Interview.



Meisterschaften im Regionalverband 410 in 2006

Regionalverbandsmeister (intern)

   Platz	Name, Reisevereinigung			Preise	Punkte
     1		Wolterink, G+G, Emlichheim-Uelsen	40	3072,03
     2		Kurpitz, Werner, Meppen			40	2992,68
     3		Klok, Heinr., Neuenhaus			40	2979,16
     4		Bischoff, Hans, Rheine			40	2859,42
     5		Hölscher, H.J., Nordhorn		40	2765,92
     6		Osseforth, Heinrich, Meppen		40	2747,91
     7		Waltenburg, D+D, Gronau			40	2746,47
     8		Korte, Johannes, Meppen			40	2667,35
     9		SG. Schulten, H.J., Epe			40	2611,26
    10		Backherms, Hermann, Meppen		40	2596,97

Regionalverbands-Weibchenmeister (intern)

     1		Waltenburg, D+D, Gronau			30	2001,53
     2		Pöhlker-Laurenz, Ochtrup-Metelen	30	1901,98
     3		Belchhaus, Willi, Neuenhaus		30	1780,71
     4		Backherms, Hermann, Meppen		29	2031,48
     5		Scherer, Günter, Gronau			29	1966,08
     6		Borker, Hubert, Lingen			29	1938,78
     7		Vortkamp, Werner, Epe			29	1896,78
     8		Nowak, Johann, Obergrafschaft		29	1820,51
     9		Möller+Fränzel, Rheine			29	1724,10
    10		Herking, Heinz, Epe			29	1575,48

Regionalverbands-Jährigenmeister (intern)

     1		di Bartolomeo, H.J., Nordhorn		30	2393,35
     2		Grootoonk, G., Nordhorn-Süd-West	30	2171,16
     3		Kurpitz, Werner, Meppen			29	1971,86
     4		Gülink, G+G+Söhne, Emlichheim-Uelsen	29	1835,75
     5		SG. Schlicker & Co., Schüttorf		29	1828,93
     6		Poggemann, H., Lingen			29	1632,58
     7		Berens, Bernh., Meppen			28	1891,06
     8		Lübbermann, W., Emlichheim-Uelsen	28	1598,01
     9		Osseforth, Heinr., Meppen		27	2043,08
    10		Rigterink, Gerh., Nordhorn		27	1999,71

Regionalverbands-Jungtiermeister (intern)

     1		Gülink, G+G+Söhne, Emlichheim-Uelsen	16	1480,82
     2		Pier, Heinz, Ochtrup-Metelen		16	1458,02
     3		Arning, Wolfgang, Ochtrup-Metelen	16	1418,47
     4		Kleideiter, J+B., Wettringen-Neuenk.	16	1371,51
     5		Pier, Wolfgang, Ochtrup-Metelen		16	1370,77
     6		Nowak, Johann, Obergrafschaft		16	1330,92
     7		SG. Koop/Mähr, Meppen			16	1294,39
     8		Evers + Söhne, Neuenhaus		16	1291,69
     9		Conermann+Partner, Rheine		16	1290,43
    10		Bischoff, Hans, Rheine			16	1246,06

Regionalverband-Jugendmeister (intern)

Gruppe A

     1		Otten, Philipp, Meppen			19	 965,13
     2		Schmitz, Jonas, Ochtrup-Metelen		16	 676,57
     3		Sandmann, Patrick, Wettringen-Neuenk.	13	 945,09

Gruppe B

     1		Gülink, G+J., Emlichheim-Uelsen		32	2174,30
     2		Büter, Marc, Nordhorn-Süd-West		31	1761,79
     3		Frerich, Marcel, Nordhorn-Süd-West	31	1670,50	



Die Regionalflug-Sieger auf den Regionalflügen 2006 im Regionalverband 410

Leider konnten von den 3 beschlossenen Regionalflügen des Regionalverbandes aus Witterungsgründen nur 2 durchgeführt werden, wobei der Endflug Chalon am 22.07.06 auf Basel-Weil zurückgenommen werden musste.

Sieger des Regionalfluges Basel-Weil (535 km) am 10. Juni 2006 wurde die Schlaggemeinschaft Detlef und Dieter Waltenburg aus der RV Gronau mit der Taube 03265 04 393 gegen 12.952 Tauben von 624 Züchtern.

 
SG Detlef und Dieter Waltenburg

Sieger des Regionalfluges Basel-Weil (535 km) am 22. Juli 2006 wurde Franz Katerkamp aus der RV Gronau mit der Taube 01970 04 0451W gegen 6.441 Tauben von 456 Züchtern.

 
Franz Katerkamp

Sieger des Regionalfluges Basel-Weil am 10. Juni 2006:

   Platz	Name, Reisevereinigung			Taube-Nr.
     1		Waltenburg, D+D, Gronau			03265 04 0393
     2		Dagen, Hans, Nordhorn			09953 04 0255
     3		Treptau/Busch, Gronau			04589 03 0381
     4		Hölscher, H.J, Nordhorn			09953 04 0102
     5		Bussmann, Gerhard, Nordhorn		09953 01 0067
     6		Scheipers, G+I., Ochtrup-Metelen	02220 02 0607W
     7		Kottig, Heiner, Gronau			04110 04 0122
     8		Klokkers, G+H., Neuenhaus		02716 05 1279
     9		Kottig, Heiner, Gronau			04110 01 0685
    10		SG. Muke, L+M, Gildehaus-Bentheim	03274 04 0190W


Sieger des Regionalfluges Basel-Weil am 22. Juli 2006:

   Platz	Name, Reisevereinigung			Taube-Nr.
     1		Katerkamp, Franz, Gronau		01970 04 0451W
     2		Grootoonk, Günter, Nordhorn-Süd-West	04133 05 0362
     3		Treptau/Busch, Gronau			04589 03 0381
     4		Brüffer, H+G., Gronau			08008 02 0059
     5		Bertling, Ludger, Gronau		02015 02 0810
     6		Wolterink, G+G, Emlichheim-Uelsen	00900 05 0190
     7		Snippe + Büter, Nordhorn-Süd-West	03274 01 0183W
     8		SG Muke, L+M, Gildehaus-Bentheim	03992 05 0066
     9		Roscheng, D+J., Nordhorn		02740 04 0117
    10		Scherer, Günter, Gronau			04062 05 0545



Texte und Fotos: H. Vennemann und B. Ruwen

+++ Ende der Schlagberichte 2006 +++